Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Institut für Biowissenschaften

Fachgebiet: Tierphysiologie

Betreuer: Prof. Dr. Ulrike Gimsa



M.Sc. Roberto Brückmann
(e-mail: roberto.brueckmann@gmail.com )

Konsequenzen psychosozialer Belastungen im postnatalen Zeitraum auf die Mutter-Kind-Beziehung und die Entwicklung neuroendokriner und immunologischer Anpassungsmechanismen der Nachkommen beim Schwein

Psychosoziale Stressoren in der konventionellen Tierhaltung können kumulativ zu einer chronischen Stressbelastung führen und die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigen. In dieser Arbeit wurde gezeigt, dass eine wiederholte mütterliche Deprivation das Verhalten sowie physiologische und immunologische Parameter bei Schweinen beeinflusst. Dies zeigte sich in veränderten Mutter-Kind-Interaktionen und einer veränderten Genexpression in stress- und verhaltensassoziierten Hirnarealen. Darüber hinaus legen die Ergebnisse nahe, dass psychosozialer Stress die Krankheitsanfälligkeit von Ferkeln langfristig erhöhen kann und dass das Geschlecht bereits eine entscheidende Rolle für die Adaptationsmechanismen der Jungtiere spielt. Es zeigte sich jedoch auch, dass die negativen Auswirkungen von Stress durch die Anwesenheit von Wurfgeschwistern gemildert werden können.

Psychosocial stressors in conventional animal husbandry can cumulatively lead to chronic stress and affect animal health and welfare. In this study, it was shown that repeated maternal deprivation affected behavior as well as physiological and immunological parameters in the pigs. This was shown by altered mother-child interactions and modified gene expression in stress- and behavior-associated brain areas. In addition, the results suggest that psychosocial stress may increase the susceptibility of piglets to disease in the long term and that sex already plays a crucial role in the adaptive mechanisms of young animals. However, it was also shown that the negative effects of stress can be mitigated by the presence of littermates.