Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Institut für Biowissenschaften

Fachgebiet: Sensorische und Kognitive Ökologie

Betreuer: Prof. Dr. Guido Dehnhardt



Dipl. Biol. Sven Wieskotten
(e-mail: sven.wieskotten@uni-rostock.de )

Investigations on the Capability of the Vibrissal System of Harbour Seals (Phoca vitulina)

Harbour seals can use their vibrissae to detect and track hydrodynamic wakes. This thesis deals with the ability of harbour seals to discriminate different characteristics of moving objects just by their hydrodynamic trails. Additionally the impact of glide phases on the seals’ ability to track hydrodynamic wakes is investigated. In summary the results show that seals are able to indicate parameters such as the size, shape and moving direction out of a hydrodynamic trail. Flow measurements by PIV revealed that this ability probably depends on more than one hydrodynamic parameter. However, vortices (containing a central jet flow) within these wakes may play a major role for the seal. Furthermore the ability to follow hydrodynamic trails can be impaired by glide phases of the trail generating object, thus causing a weaker trail and a change of gross water flow. In general, the results obtained support the ecological relevance of the hydrodynamic information channel for seals.

Seehunde können ihre Vibrissen zur Detektion und Verfolgung hydrodynamischer Spuren nutzen. Diese Doktorarbeit behandelt die Fähigkeit von Seehunden unterschiedliche Eigenschaften von sich bewegenden Objekten nur anhand derer hydrodynamischer Spur zu unterscheiden. Zusätzlich wird der Einfluss von Gleitphasen auf die Fähigkeit der Robben hydrodynamische Spuren zu verfolgen untersucht. Zusammenfassend kann man sagen, dass Seehunde in der Lage sind, Eigenschaften wie die Größe, Form und Bewegungsrichtung aus einer hydrodynamischen Signatur herauszufiltern. Strömungsmessungen mittels PIV ergaben, dass diese Fähigkeit wahrscheinlich auf mehr als nur einem hydrodynamischen Parameter beruht. Allerdings scheinen Wirbel (die einen zentralen Wasserstrom aufweisen) innerhalb dieser Spuren eine große Rolle für den Seehund zu spielen. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass die Fähigkeit hydrodynamische Spuren zu verfolgen, durch Gleitphasen des Objektes während der Spurerzeugung beeinflusst wird, welche eine schwächere Spur und eine Änderung der Hauptfließrichtung bewirken. Im Allgemeinen bestätigen die Ergebnisse dieser Arbeit die hohe ökologische Relevanz des hydrodynamischen Informationskanals für den Seehund.