Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Institut für Biowissenschaften

Fachgebiet: Zoologie

Betreuer: Prof. Dr. Guido Dehnhardt



Diplom Biologin Nele Gläser
(e-mail: nele.glaeser@uni-rostock.de )

"Visual and hydrodynamic orientation abilities in pinnipeds" "Visuelle und hydrodynamische Orientierungsleistungen von Robben"

The orientation mechanisms used by pinnipeds while moving through the marine environment are still largely unknown. They have to perform goal-directed movements under varying conditions, e.g. during the day as well as at night, thus cue availability changes drastically. In this thesis three possible mechanisms of orientation under very different conditions of visibility were investigated. It was shown that pinnipeds can use visual cues such as optic flow caused by dissolved particles that were previously thought to interfere with orientation, as well as hydodynamic cues for orientation. Furthermore, the ability of harbour seals to discriminate between images and their lateral and vertical mirror-images indicate that cognitive specializations have evolved in response to the underwater environment that might facilitate orientation in the ocean and open up for a broad band of future research. Comparative studies between different pinniped species demonstrate that one species does not have to be representative for all others, and further comparative research is needed to uncover functional differences that may have evolved in response to the different ecological niches inhabited. Die Mechanismen die von Robben zur Orientierung im marinen Lebensraum genutzt werden, sind bis heute kaum bekannt. Da ihre zielgerichteten Bewegungen unter den unterschiedlichsten Bedingungen ablaufen müssen, z.B. am Tag wie auch bei Nacht, kann die Verfügbarkeit richtungweisender Informationen stark variieren. In dieser Arbeit wurden drei Orientierungsmechanismen untersucht, die bei unterschiedlichen Sichtverhältnissen angewendet werden können. Es konnte gezeigt werden, dass Robben in der Lage sind visuelle Informationen wie den optischen Fluss zu nutzen, der von Schwebeteilchen in der Wassersäule verursacht wird, von denen bisher angenommen wurde, dass sie visuelle Orientierung unter Wasser stark einschränken. Eine Studie mit Seelöwen ergab, dass diese ähnlich wie Seehunde in der Lage sind, hydrodynamische Informationen zur Orientierung zu nutzen. Des Weiteren deuten Ergebnisse aus einer Studie zur Bild-Spiegelbild Unterscheidung darauf hin, dass sich kognitive Spezialisierungen entwickelt haben, welche die Orientierung im marinen Lebensraum erleichtern und viele Ansätze für Folgestudien liefern. Vergleichende Arbeiten zwischen unterschiedlichen Robbenarten verdeutlichen, dass eine Art nicht repräsentativ für eine andere sein muss und weitere vergleichende Studien nötig sind, um funktionelle Unterschiede aufdecken zu können, die sich in Abhängigkeit zum Bewohnen von unterschiedlichen ökologischen Nischen entwickelt haben können.