Stratosphärische Turbulenz ist bislang wenig verstanden, aber wichtig für die atmosphärische Energiebilanz und den Transport von Spurenstoffen. Am Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ist unlängst ein neues ballongetragenes Instrument entwickelt worden, das turbulente Fluktuationen in Wind und Temperatur mit bis dahin unerreichter vertikaler Auflösung misst.
Im Rahmen dieser Arbeit sind das Instrument und dadurch die Datenqualität signifikant verbessert worden. Neue Flüge sind duchgeführt worden. Charakteristiken gemessener Dissipationsraten werden durch atmosphärische Hintergrundbedingungen erklärt. Dissipationsraten werden mit einer Thorpe-Analyse von Radiosonden verglichen. Die Voraussetzung für die Anwendbarkeit einer solchen Auswertung wird überprüft und falsifiziert. Aus gleichzeitigen Messungen von Wind- und Temperaturfluktuationen ermittelte kinetische Dissipationsraten sind inkonsistent und weisen auf mögliche Probleme der für die Auswertung verwendeten Turbulenztheorie hin.