Der Ostseeschnäpel als eine heimische Fischart ist höchstwahrscheinlich gut an lokale Aquakulturbedingungen adaptierbar. Da bisher jedoch jegliche züchterische Selektion fehlt, bedingt die künstliche Umgebung möglicherweise eine hohe Stressanfälligkeit des Fisches.
Diese Arbeit gibt einen ersten Überblick der Entwicklung und der physiologischen und molekularen Mechanismen, welche im Ostseeschnäpel als Reaktion auf die Kultivierung und auf aquakulturrelevante Stressoren ablaufen.
Der Ostseeschnäpel erwies sich als eine geeignete Fischart für die Etablierung einer lokalen, ökonomischen und nachhaltigen Aquakultur. Jedoch konnte gezeigt werden, dass die Besatzdichte, Temperatur und Wasserqualität (in Bezug auf Krankheitserreger) sorgfältig angepasst werden müssen, um negative Auswirkungen auf diese sensible Fischart zu vermeiden. Weiterhin stellten sich die Gene SAA und HSP70 als vielversprechende Kandidaten für die Suche nach molekularen Markern heraus.