Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Institut für Biowissenschaften

Fachgebiet: Meeresbiologie

Betreuer: Prof. Dr. Stefan Forster



M. Sc. Stefanie Felsing
(e-mail: stefanie.Felsing2016@gmail.com )

Microplastics in freshwater systems origin, fate and impact “a methodological research work”

Seit den 70er Jahren ist bekannt, dass sich Plastikmüll in Form von Mikroplastik (MP <5 mm) vermehrt in unserer aquatischen Umwelt befindet. Die Probenahme und Aufbereitung bereitet in Gewässern mit hohem Biomasseanteil viele Probleme. In dieser Arbeit wurden aufgrund dieser methodischen Schwierigkeiten erfolgreich zwei Verfahren entwickelt um a) die gesamte Wassersäule beproben zu können, ohne Einschränkung in Hinblick auf die Partikelgröße oder -dichte und b) ein Gerät aus dem Recyclingmanagement modifiziert, um es für die vereinfachte Trennung von MP (<5 mm) aus Umweltproben einsetzen zu können. Des Weiteren wurde der Sediment- Kontakttest zur Ermittlung der Auswirkungen von MP auf den Organismus L. variegatus adaptiert mit der Frage, welchen Effekt ein direkter Kontakt mit Kunststoffen (PVC, PET, PMMA, PLA und PS) oder ein indirekter Kontakt (über Auswaschung von Additiven wie Phthalaten) auf den Organismus hat. Es konnte bestätigt werden, dass sich vor allem aus PVC- Produkten einige, zum Teil toxische, Additive im Wasser lösen. Der direkte Kontakt mit PVC, bewirkt ab einer MP- Konzentration von 0,1 mg/g Trockengewicht (TG) eine erhöhte Mortalität mit einer letalen Konzentration (LC 50) von 1,7 mg/g TG. Plastikarten wie PET, PS, PMMA sowie das Bioplastik PLA, zeigen keine Effekte auf den Organismus. Ebenfalls wurde untersucht, ob die verschiedenen Plastikkonzentrationen einen negativen Einfluss auf die Fitness (Glykogengehalt) auf den Organismen ausüben Die Ergebnisse zeigen, dass nur PVC den Glykogengehalt im Organismus reduziert.