Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Institut für Chemie

Fachgebiet: Meereschemie

Betreuer: Prof. Dr. Detlef Schulz-Bull



M. Sc. Lisa Rönspieß
(e-mail: lisa.roenspiess@io-warnemuende.de )

Ästuarine Phosphortransformation, -Retention und -Bioverfügbarkeit Ein Beispiel eines eutrophen Ästuars der südlichen Ostsee

Als lebensnotwendiger Nährstoff, trägt Phosphor (P) maßgebend zur Eutrophierung von Gewässern bei. Die Reduzierung der P-Einträge über Flüsse wirkt einer Verschlechterung des Trophiezustandes der Ostsee entgegen. Eine erweiterte P-Gewässerüberwachung im Warnow-Ästuar führte zu einem besseren Verständnis über die ästuarinen Prozesse. Die Warnow ist ein typischer norddeutscher Tieflandfluss, der in die südliche Ostsee mündet. Diese Arbeit definierte zunächst die vier operationellen P-Fraktionen: gelöster Molybdat-reaktiver P (DRP) und nicht-Molybdat-reaktiver P (DNP) sowie partikulärer Molybdat-reaktiver P (PRP) und nicht-Molybdat-reaktiver P (PNP). Die Transformation von gelösten in partikuläre Fraktionen kann zum einen über Aufnahme und Abgabe durch Organismen, oder durch Sorption an und von Partikeln erfolgen. Die Untersuchungen zeigten auch, dass DRP, DNP und PRP bioverfügbar sind und zur Primärproduktion im Ästuar beitragen. Sie werden in PNP, der in den Organismen gebunden ist, umgewandelt. Die berechneten P-Frachten verdeutlichen die Senken-Funktion des Ästuars (24 - 37 % Retention von Gesamt-P). Die Höhe der Frachten sowie deren Zusammensetzung hängen von den Niederschlagsmengen im jeweiligen Jahr ab. In trockenen Jahren ist die Fracht unter der Richtlinie des Ostseeaktionsplans und gelöste P-Fraktionen werden in die Ostsee ausgetragen. Dennoch sind weitere Reduktionsmaßnamen notwendig.