Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Institut für Biowissenschaften

Fachgebiet: Ökologie/Fischereiwissenschaften

Betreuer: Prof. Dr. Hendrik Schubert



MSc Tim Ludwig
(e-mail: tim.ludwig@uni-rostock.de )

Über die potentielle Nachhaltigkeit industrialisierter Fischereimethoden und die Anwendbarkeit von 1-Art-Modellen im internationalen Fischereimanagement

Diese Arbeit befasst sich mit im internationalen Fischereimanagement angewandten mathematischen 1-Art-Modellen. Gegenwärtig sind derartige Modelle die Grundlage von Fischbestandsbewertungen. Eine Unterscheidung zwischen nachhaltigen und nicht-nachhaltigen Fangmethoden findet innerhalb der Modelle nicht statt. Anhand einer Analyse wird die Anwendbarkeit von 1-Art-Modellen auf Grundlage real-existierender, allometrischer Wachstumsentwicklungen von Fischbeständen geprüft. Im Ergebnis konnte nachgewiesen werden, dass (I) historisch eingeführte 1-Art-Modellierungen keine Bestandsvorhersagen ermöglichen, und dass (II) eine sozio-ökonomisch und ökologisch nachhaltige Fischerei mit industrialisierten Fangmethoden unmöglich erscheint. Darüber hinaus könnten Einflüsse von Umweltfaktoren auf wild lebende Tierpopulationen im Rahmen von auf 1-Art-Modellen basierenden Folgeanalysen über- oder fehlbewertet worden sein.

This work focuses on mathematical single-species approaches used in international fisheries management. Currently, such models are the basis for fish stock assessments. Within the models, sustainable and non-sustainable fishing methods are not differentiated. By the means of an analysis, the applicability of single-species approaches is examined based on real-existing, allometric growth developments of fish stocks. It could be derived that (I) historically introduced single-species models are inapplicable to forecast stock dynamics, and that (II) socio-economically and ecologically sustainable fisheries with industrialized fishing methods appear impossible. Furthermore, influences of environmental factors on wild animal populations might have been over- or misestimated in the context of follow-up analyses based on single-species models.