Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Interaktion zwischen adulten männlichen und weiblichen Schistosoma mansoni und ihrem Wirt im Mausmodell, um Ansatzpunkte für neue Therapien und Behandlungsmöglichkeiten der Schistosomiasis zu identifizieren. Im Fokus dieser Arbeit stand die äußere Oberfläche adulter Schistosomen, das Tegument. Es wurde einerseits der Einfluss des Wirtes auf das Tegument der adulten Würmer analysiert. Infolge einer Inkubation in Wirtsserum wiesen adulte männliche und weibliche Schistosomen eine starke Vergrößerung ihrer Oberfläche auf. Weibliche Schistosomen zeigten zudem eine Art Abstoßungsreaktion ihrer äußersten Oberfläche. Anschließend wurde das Tegumentproteom unter Anwendung eines neuen, hoch sensitiven Protokolls analysiert. Männliche und weibliche Würmer unterschieden sich deutlich in der Anzahl und Zusammensetzung der detektierten Proteine an der äußersten Oberfläche. Andererseits wurde die Wirkung zirkulierender Antigene männlicher und weiblicher Schistosomen auf die Immunantwort des Wirtes untersucht. Dafür wurden Milzen eingeschlechtlich-infizierter Mäuse über Transkriptomanalysen untersucht. Männliche und weibliche Schistosoma mansoni lösten eine Ei-unabhängige, nicht-polarisierte Th1/Th2-Immunantwort im Wirt aus, wobei die Männchen einen deutlich größeren Einfluss auf die Genregulation in der Milz und damit auf den Wirt gezeigt haben. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit liefern vielversprechende Ansätze zur Aufklärung neuer Stoffwechselwege und immunmodulierender Mechanismen der adulten Würmer und können damit zur Entwicklung neuer Medikamente oder eines Impfstoffes gegen die Schistosomiasis beitragen.