KALENDERBLATT JUNI 2015

Die Sammlung des Physikalischen Instituts

Das Portal http://sammlungen.uni-rostock.de gibt die Möglichkeit, sich schnell und umfassend über Sammlungen der Universität Rostock zu informieren. Jede präsentiert sich zunächst mit einem kurzen einführenden Text, dem Ansprechpartner, dem Stand- bzw. Aufbewahrungsort und der Zugänglichkeit. Links führen auf die Webseiten mit ausführlichen Beschreibungen und Informationen weiter. Auch die Sammlungen der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät sind in dem Portal beschrieben.

Die Historischen Physikalischen Geräte, die von Frau Dr. Viola von Oeynhausen betreut werden, befinden sich zur Zeit noch im Gebäudes des Physikalischen Instituts am Universitätsplatz. In einem Kabinett werden etwa 100 unterschiedliche historische Objekte zur physikalischen und technischen Forschung, darunter Globen, Röhren, Messgeräte und Fernrohre aufbewahrt. Die Geräte datieren überwiegend aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ein Großteil der Objekte ist in einem vom Treppenhaus bei Bedarf einsehbaren Raum sowie in Glasschränken im 2. und 3. Obergeschoss untergebracht. Weitere Gerätschaften befinden sich in abgeschlossenen Schränken. Ein Foucault’sches Pendel ist im Flur des Instituts aufgestellt [1]. Dort hängen auch seit dem 02.02.2013 Schaukästen mit Originalfotografien von Personen und Schauplätzen der Physik an der Universität Rostock, die von P. Kunz und R. Mahnke angefertigt und zusammengestellt worden sind.

Himmelsglobus von 1759 aus Papiermaché, Gips, Papier, Holz, Metall in den Abmessungen 42 cm x 63 cm x 42 cm (Foto: Marc Lemke).
Himmelsglobus von 1759 aus Papiermaché, Gips, Papier, Holz, Metall in den Abmessungen 42 cm x 63 cm x 42 cm (Foto: M. Lemke).
Detailaufnahme des Himmelsglobus (Foto: M. Lemke).
Detailaufnahme des Himmelsglobus (Foto: M. Lemke).
Schaukästen mit Originalfotografien von Personen und Schauplätzen der Physik an der Universität Rostock (Foto: F. Mitschke).
Schaukästen mit Originalfotografien von Personen und Schauplätzen der Physik an der Universität Rostock (Foto: F. Mitschke).

Besonders wertvoll ist der Rostocker Himmelsglobus, der sich spätestens seit 1963 im Besitz des Physikalischen Instituts befindet. Er wurde 1759 in der Werkstatt von Andreas Åkerman (1723–1778) in Uppsala hergestellt. Wie er nach Rostock und an das Physikalische Institut kam, ist unklar. Wurde er von den astronomisch tätigen Gelehrten der Universität für Berechnungen genutzt oder spielte er als Lehr- und Demonstrationsobjekt eine Rolle? Der Globus ist - wie zu jener Zeit typisch - mit Messingmeridianring, Messingstundenring und Zeiger, Horizontring mit Tierkreiszeichen, Kalender und Himmelsrichtungen ausgestattet. All das deutet auf einen Aspekt der angewandten Wissenschaften hin [2]. Inzwischen ist der Globus sogar museales Objekt geworden: vom 6. Februar bis zum 17. Mai 2015 wurde er im Rostocker Kulturhistorischen Museum in der Ausstellung Prächtig vermessen. Mecklenburg auf Karten 1600 bis 1800 präsentiert [3, 4].

Alle Objekte werden im Sommer 2015 an ihren neuen Standort im Südstadtcampus umziehen und dort besser als bisher präsentiert werden können. 

Reinhard Mahnke, Viola von Oeynhausen

Quellen

[1] http://sammlungen.uni-rostock.de/show?id=10.06.04#ad-image-0 (abgerufen am 27.05.2015).
[2] http://www.germanistik.uni-rostock.de/mitarbeiter/professoren/prof-dr-holger-helbig/angewandte-germanistik/internetausstellung/ (abgerufen am 01.06.2015).
[3] E. Pfitzner: Vom Jakobsstab zur Spektralanalyse. Astronomie an der Rostocker Universität. Hamburg: tredition, 2015.
[4] R. Mahnke, F. Mitschke: 100 Jahre Physikalisches Institut 1910 – 2010. Beiträge zur Geschichte der Universität Rostock, Heft 28, 2010.