KALENDERBLATT NOVEMBER 2015

PC-Pools für die Lehre am Institut für Mathematik

Die wachsende Bedeutung der Rechentechnik für die Mathematik spiegelt sich seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts auch in deren Bereitstellung für die Lehre wider. Die relativ kurzen technischen Erneuerungszyklen lassen die Erinnerung an wesentliche Veränderungen im Grad der Bereitstellung der Rechentechnik schnell verblassen, sollen aber gerade deshalb in diesem Beitrag skizziert werden.

Mit Auszug des Rechenzentrums aus dem Universitätshauptgebäude in die Südstadt 1971/72 bot sich den Mathematikern der Raum 121 im ersten Obergeschoss als Rechner-Praktikumsraum an. Er wurde mit etwa 10 Fernschreibern zum Her­stellen von Lochstreifen eingerichtet [1]. Anfang der 1980er Jahre program­mierten dort Studierende im Numerik-Praktikum auf zwei Tischrechnern Robotron K1002 und K1003 – so auch 1984 der Autor.

Der erste PC-Pool der Sektion Mathematik wurde 1986 geschaffen und sukzessive  mit 25 elektronischen Kleincomputern vom Typ KC 85/2 (15) und KC 85/3 (10) aus dem VEB Mikroelektronik Mühlhausen ausgestattet.

Nach der Währungsunion, aber noch vor der Deutschen Einheit erhielt die Sektion Mathematik Mittel der Volks­wagen­stiftung zur Einrichtung eines modernen PC-Pools. Am 16.10.1990 schrieb hierzu der damalige Sektionsdirektor Günther Wildenhain: „Durch die Installation des PC-Pools von der VW-Stiftung, der mit 20 Computern vom Typ SIEMENS PC D3Msx ausgerüstet und für die Nutzung durch die Struktur­einheiten der Innenstadt vorgesehen ist, wird sich eine spürbare Verbesserung der Computernutzungsmöglichkeiten unserer Studenten ergeben.“ [2]

Schon im November 1990 begann der Poolbetrieb mit 20 lokal vernetzten Rechnern und einem Server, der sogar mit dem Rechen­zentrum verbunden war.

Die 1992 am Fachbereich Mathematik gebildete Arbeitsgruppe Rechentechnik (AGR) übernahm auch die technische und organisatorische Betreuung des Poolbetriebs. Insbesondere schätzen Generationen von Studenten aller Studienjahre und Bereiche den individuellen Service durch Mitarbeiter der Arbeitsgruppe, was eine hohe Auslastung der Pool-Arbeitsplätze beweist.

Die regelmäßige Erneuerung der Pool-Rechner wird ebenfalls durch die AGR organisiert und erfolgte 1996 und 2003 durch DFG-Mittel (CIP) und ab 2008 durch Bedarfsanmeldung über zentrale Mittel der Universität, koordiniert durch das IT- und Medienzentrum der Universität.

Gegenwärtig verfügt das Institut an seinem Interims-Standort Ulmenstraße 69 in drei PC-Pools und dem Didaktik-Kabinett über 56 studentische Arbeitsplätze mit identischen Rechnern. Über Parameter der 2015 neu beschafften HP EliteOne 800G1 (i7-4790S 3.2GHz, 16GB RAM, 0.5TBSSHD, 23 00 TFT, Win8.1) wird man bereits im Jubiläumsjahr 2019 lächeln.

Andreas Straßburg

Rechnerübergreifende Kommunikation im PC-Pool R121 um 1994 mit 20 Siemens-Nixdorf PCs PCD Msx: i386sx/16 MHz, 1MB RAM, 20 MB-HDD, 1400 VGA-Farb-Monitor, MS-DOS 4.01 (Foto: ITMZ).
1996 - Alles neu: Elektrik, Möbel, Technik, Netz. PC-Pool R121 mit 18 PCs HP-Vectra XM4: Pentium Pro, 166 MHz, 32MB RAM, 2.5GB HDD, 1700 VGA-Monitor, Win 3.11 (Foto: ITMZ).

Quellen

[1] W. Engel: Mathematik und Mathematiker an der Universität Rostock 1419 – 2004.
Rostocker Mathematisches Kolloquium 60, Rostock, 2004.
[2] Universitätsarchiv Rostock, Akte Nr. 19 aus der Abgabe des Instituts für Mathematik von 2007.