KALENDERBLATT FEBRUAR 2012

Der Physiker Otto Stern

Otto Stern, geboren am 17. Februar 1888 in Sohrau/Oberschlesien (heute Polen), wird 1921 Nachfolger im Amt des Rostocker außerordentlichen Professors für Theoretische Physik Wilhelm Lenz. Er wird als ganz hervorragend begabter Theoretiker, der nicht nur das gesamte Fachgebiet glänzend beherrscht, sondern auch als Forscher sehr erfolgreich produktiv tätig ist, eingeschätzt. Er steht an erster Stelle der Berufungsliste, die folgende Reihung hat:

1. Otto Stern, geb. 17.02.1888, Sohrau

2. Ludwig Hopf, geb. 23.10.1884, Nürnberg

3a. Karl Friedrich Herzfeld, geb. 24.02.1892, Wien

3b. Walter Schottky, geb. 23.07.1886, Zürich

Otto Sterns Tätigkeit an der Universität Rostock beschränkt sich auf zwei Semester (vom 01.10.1921 bis zum 31.12.1922). Während dieser Zeit kündigt der Extraordinarius (a. o. Prof.) Vorlesungen über Theoretische Optik, Theorie des Lichtes und Das Atom an. Im Wintersemester 1922/23 führt Stern gemeinsam mit dem neu berufenen Ordinarius für Experimentalphysik, Professor Christian Füchtbauer (1877–1959), das Physikalische Seminar durch. Doch schon am 14.11.1922 bittet Stern um seine Entlassung aus dem Mecklenburgischen Staatsdienst; er verlässt Rostock in Richtung Hamburg. Sein Nachfolger in Rostock wird zum 01.01.1923 Walter Schottky (1886 –1976).

Im Jahr 1943 wird Otto Stern der Nobelpreis für Physik zuerkannt. Die offizielle Begründung auf seiner Nobelurkunde von 1944 lautet: Für seinen Beitrag zur Entwicklung der Molekularstrahlmethode und die Entdeckung des magnetischen Momentes des Protons.

Wir danken Herrn Prof. Dr. Schmidt-Böcking für die Überlassung der beiden Fotos aus der Publikation Otto Stern – Physiker, Querdenker, Nobelpreisträger [2].

Reinhard Mahnke

Otto Stern (Foto: Titelseite von [2]).
Otto Stern (Foto: Titelseite von [2]).
Otto Sterns Nobelurkunde (Foto: [2], S. 155).
Otto Sterns Nobelurkunde (Foto: [2], S. 155).

Quellen

[1] Eintrag zu Otto Stern im Catalogus Professorum Rostochiensium: http://purl.uni-rostock.de/cpr/00002339

[2] H. Schmidt-Böcking, K. Reich: Otto Stern – Physiker, Querdenker, Nobelpreisträger. Societas-Verlag, Frankfurt/M., 2011.